Depot Update – So lief Q1!

3.5
(4)

Im ersten Quartal blickten alle Anleger auf Trump und seine neue politische Agenda. Nach nun gut drei Monaten kann man sagen, dass er durchaus geliefert hat. Nach anfänglicher Euphorie erkannten die Märkte schnell, dass Trump mit vielen seiner politischen Absichten eventuell nicht so wirtschaftsfreundlich ist wie erwartet. Dadurch begannen die Aktienkurse einiger Unternehmen bereits deutlich vor seinem “Zollschock” zu bröckeln.

Was diese neue Politik für mein Depot bedeutet und wie ich darauf reagiert habe, erfahrt Ihr in diesem Beitrag.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen!

So liefen die Märkte

Zur Einordnung möchte ich als erstes auf die beiden Märkte blicken, welche für mich am wichtigsten sind. Der DAX wurde Anfang des Jahres durch das enorme Investitionspaket der neuen Bundesregierung beflügelt und liegt dadurch trotz “Zollschock” noch mit über 5 % in der Gewinnzone.

Während der breite All World ETF mit über 12 % im Minus liegt. Seit Jahrzehnten war die Entwicklung dieser beiden Indicies nicht mehr so weit auseinander. Dadurch wird aus meiner Sicht gut unterstrichen, dass viele Anleger gerade dabei sind Ihre USA Investments neu zu bewerten und teilweise damit beginnen in andere Anlageklassen umzuschichten.

Ob die nun angekündigte Zollpause eine Erholung bringt bleibt abzuwarten und wird sich frühestens in den nächsten beiden Depot Updates zeigen.

So lief mein Depot

Leider konnte sich mein Depot dem “Zollschock” nicht so gut entziehen wie der DAX. Verantwortlich dafür ist vor allem meine PUMA Aktienposition. Diese hatte ich zum Jahresanfang mit KO Zertifikaten eröffnet und am Knock-Out Limit eine Kauforder platziert. Durch die Zollankündigung wurden beide Zertifikate ausgeknockt und es wurden einige PUMA Aktien zu 20€ erworben. Ohne diesen Trade hätte mein Depot stand heute eine schwarze Null gehalten.

Meine bisherigen Verkäufe

Begonnen hat das Jahr mit dem Verkauf einer meiner ältesten Positionen: der Lloyds Banking Group. Warum ich das Unternehmen verkauft habe, habe ich in einem eigenem Beitrag niedergeschrieben, den Ihr hier nachlesen könnt:

Mein erster Verkauf des Jahres

Im Februar folgten dann eine Reihe von Verkäufen, welche ich Aufgrund von Rebalancing im Depot vorgenommen habe.

  • 70 Mutares Aktien
  • 15 IVU Aktien
  • 5 3M Aktien
  • 10 Heidelberg Materials Aktien
  • 350 Aroundtown Aktien

Lediglich Mutares musste mein Depot ebenfalls ganz verlassen. Bei den anderen vier Positionen habe ich kleinere Gewinnmitnahmen durchgeführt, um andere Titel nach- oder neukaufen zu können.

Im März folgten weitere Verkäufe:

  • 25 Imperial Brands Aktien
  • 10 AB InBev Aktien
  • 300 Whitecap Aktien

Auch hier habe ich bei Imperial Brands und AB InBev Gewinne mitgenommen. Whitecap hingegen habe ich vollständig verkauft. Das Unternehmen hat im März eine große Fusion angekündigt und wird damit seine Schulden mehr als verdreifachen. Da ich absolut kein Freund von Fusionen bin, trenne ich mich immer von Unternehmen bei denen eine Fusion durchgeführt wird.

Meine Käufe

Auch auf der Kaufseite war bei mir in den ersten drei Monaten einiges los. Ich möchte hier aber besonders auf ein Unternehmen eingehen: Anfang des Jahres stieß ich auf Vail Resorts und das Geschäftsmodel weckte direkt mein Interesse. Vail Resorts, ist nach meinem Kenntnisstand der größte Betreiber von Ski Gebieten, der an der Börse gelistet ist. Neben den Ski Gebieten betreibt das Unternehmen eine große Anzahl an Hotels, Freizeitaktivitäten und auch einiges an Sommerangeboten. Dadurch besitzt das Unternehmen aus meiner Sicht mehrere Burggräben. Zum einen wird keine Gemeinde erlauben neben einer bestehenden Bergbahn eine weitere zu errichten, zum anderen ist der Platz für erstklassige Hotels in Ski-Gebieten stark limitiert.

Vail Resorts profitiert also vom boomenden Ski-Geschäft und erkämpft sich nach und nach Geschäftsanteile im Bereich des Sommerurlaubs. Dadurch steigen die Auslastungsquoten konstant.

Die von mir skizzierten Burggräben scheint die Börse allerdings zur Zeit überhaupt nicht zu würdigen. Denn der Unternehmenskurs, läuft seit Ende 2021 konstant bergab. Auch hierfür gibt es einige Gründe. Zum einen sind viele Bergbahnen veraltet und müssen in den nächsten Jahren saniert werden. Dadurch müssen zusätzliche Schulden aufgenommen werden und der Betrieb ist in dieser Zeit nicht vollumfänglich möglich. Des Weiteren gab es in der jüngeren Vergangenheit immer wieder heftige Streiks und die Lohnerhöhungen belasten den freien Cashflow.

Die größte Belastung hingegen dürfte von den zuletzt getätigten Zukäufen ausgehen. Vail Resorts hat größere und kleinere Skigebiete in Österreich und der Schweiz übernommen und damit das Geschäftsgebiet deutlich erweitert.

Ob der Mut, sich in Zeiten gestiegener Zinsen zu vergrößern, sich auszahlen wird, wird die Zukunft zeigen. Ich persönlich bin sehr optimistisch, weil ich erste positive Veränderungen in den Unternehmenszahlen wahrnehme und die Wartezeit mit einer ordentlich Dividende versüßt wird. Zudem dürfte das Geschäft so gut wie keine Abhängigkeit zur Zollthematik haben.

Meine Dividenden

In den ersten Monaten gab es insgesamt 753,97€ an Dividenden. Damit hätte ich normalerweise, bereits fast den gesamten Freistellungsauftrag aufgebraucht, wenn da nicht meine PUMA Spekulation gewesen wäre. Zertifikatverluste werden steuerlich mit Dividendengewinnen verrechnet. Daher ist mein Freistellungsauftrag noch unberührt und ich habe noch weitere 246,03€ im Verlusttopf. Spätestens die deutsche Dividendensaison wird allerdings dafür sorgen, dass beides zeitnah aufgebraucht wird.

Vergleiche ich die abgelaufenen drei Monaten mit den letzten Jahren, dann habe ich bisher in jedem Monat einen neuen Spitzenwert erreicht. Damit bin ich auf einem guten Weg dieses Jahr neue Rekorddividendeneinnahmen zu erzielen. Lediglich ein zu schwacher Dollar könnte mir hier einen Strich durch die Rechnung machen.

Fazit

Ich sehe mein Depot sehr gut aufgestellt, um durch die aktuellen Unwägbarkeiten zu navigieren. Hinzu kommt, dass ich durch die vielen Verkäufe am Jahresanfang mit einer ordentlichen Cashquote ausgestattet bin. Daher würde ich mich durchaus freuen, wenn es an der Börse nochmal tiefer geht und ich von günstigen Einstiegskursen profitieren kann. Ich wünsche Euch allen viel Erfolg an der Börse und hoffe Ihr lasst Euch nicht nervös machen.

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 3.5 / 5. Anzahl Bewertungen: 4

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

2 Gedanken zu „Depot Update – So lief Q1!“

  1. Hallo Tim,

    deine Burggräben bei Vail Ressorts klingen ja schön und gut, aber wie kommt man auf die Idee bei Klimawandel und Gletscherschmelze auf Ski Ressorts zu setzen? Schon mal drüber nachgedacht, das der Kurs deswegen nicht anspringen könnte?

    Gruss
    Jens

    1. Moin Jens, natürlich habe ich darüber nachgedacht. Es gibt aber drei Faktoren weshalb ich in der Aktie aktuell trotzdem eine Position aufbaue.

      1. Vail wächst deutlich bei den Sommeraktivitäten. Auch wenn kein Schnee liegt sind die Gebiete in denen Vail Hotels und Freizeitanlagen besitzt wunderschöne Gegenden und Urlaub sind jährlich bereit mehr dafür zu bezahlen.
      2. Kunstschnee wird immer besser. Auch ich durfte in Österreich schon oft auf beschneiten Ski pissten Jahren und natürlich ist das nicht genau so toll wie richtig schöner Schnee der nur leicht mit Kunstschnee aufgefrischt wurde. Aber dadurch wird das Ski fahren noch sehr lange möglich sein.
      3. Der Klimawandel führt auch dazu, dass die sehr teuren Ski Gebiete, welche aktuell Schneesicher sind noch teurer werden. Genau dort besitzt Vail einen signifikanten Anteil und wird erstmal mehr Verdienen.

      Vail ist vielleicht keine Aktie für die Ewigkeit (jenachdem wie sich die Sommeraktivitäten entwickeln) aber aus meiner Sicht eine Aktie, welche zur Zeit viel zu günstig bewertet ist.

      viele Grüße
      Tim

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert