Die Altria Group, ist der größte an der Börse gelistete Zigarettenkonzern der Welt. Die Zigarettenindustrie galt in der Vergangenheit als krisensichere Branche, da Rauchen in allen Gesellschaftsschichten akzeptiert war und jede Preiserhöhung von den Konsumenten hingenommen wurde. Doch im letzten Jahrzehnt hat sich dieses Bild stark gewandelt. Sowohl in den USA, als auch in Europa sind die Zahlen der Rauchenden rückläufig. Erkennbar ist diese wacklige Zukunft an der Kursentwicklung von Altria, welche in den letzten drei Jahren von 70 € auf 38 € gefallen ist. Allerdings bieten Zigarettenaktien nun eine verlockende Dividendenrendite von über 7 %. Dadurch sind die Altria-Aktien besonders für Einkommensinvestoren wie mich interessant.
Im folgenden Artikel werde ich Euch meine Meinung zu Altria und deren Zukunftsaussichten vorstellen. Bitte beachtet, dass es sich dabei lediglich um meine Einschätzung handelt und dies keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung ist.
Was macht Altria genau?
Altria stellt neben Tabakprodukten noch Weine her und bietet verschiedene Finanzdienstleistungen an. Die bekanntesten Produkte des Unternehmens sind allerdings die Tabakmarken Marlboro, L&M und Black & Mild.
Insgesamt vertreibt Altria seine Produkte in über 150 verschiedenen Ländern. Darüber hinaus hält Altria noch 12,2 % der Aktien von Ab-InBev und ist dadurch am größten Bierbrauer der Welt beteiligt. Diese Beteiligung bringt Altria jedes Jahr viele Millionen in die Unternehmenskasse. Ebenfalls zeigen die letzten Maßnahmen des Managements, dass man die Zeichen der Zeit erkannt hat und bereit ist, mit Investitionen die Profitabilität des Konzerns auch in Zukunft sicherzustellen.
Einstieg im E-Zigaretten-Markt
Am 20.12.2018 verkündete das Unternehmen, dass man 35 % vom E-Zigaretten-Hersteller Juul erworben hat. Juul hält in den USA einen Marktanteil von 70 % und ist seit Anfang des Jahres auch mit 1.000 Shops in Deutschland vertreten. Alleine in Deutschland wird der Markt für E-Zigaretten auf 400 Mio. € geschätzt – Tendenz steigend. Für 2019 wird geschätzt, dass der Markt auf 500 Mio. € ansteigen wird. Dies wäre ein Wachstum von 25 % und wird auch bei Altria für deutlich höhere Einnahmen sorgen. Ebenfalls haben E-Zigaretten einen deutlich besseren Ruf, da es viele Sorten ohne Nikotin gibt und die Gesundheitsrisiken um 95 % geringer sein sollen als bei herkömmlichen Zigaretten. Gerade bei Jungendlichen ist der Trend besonders beliebt.
Einstieg im Cannabismarkt
Des Weiteren hat sich Altria als erster großer Tabakkonzern in den Cannabismarkt der USA vorgewagt. Der Konzern hat für 1,8 Mrd. Dollar 45 % von dem Cannabisproduzenten Cronus übernommen. Darüber hält das Unternehmen Optionen um weitere 10 % für 1 Mrd. Dollar zu übernehmen. Dadurch würde die Beteiligung auf 55 % ansteigen und man hätte die Mehrheit erreicht. Analysten schätzen, dass der Cannabismarkt 2018 in den USA einen Umsatz von 11 Mrd. Dollar erreicht. Da immer mehr Bundesstaaten den Verkauf legalisieren wird geschätzt, dass dieser Umsatz bis 2030 auf 75 Mrd. Dollar ansteigen wird. Hinzu kommt, dass immer mehr Länder den Verkauf von Cannabis als Medizin oder gleich als Genussmittel legalisieren.
Zukunftseinschätzung
Ich gehe davon aus, dass sich Altria aktuell in einer entscheidenen Übergangsphase für die nächsten Jahrzehnte befindet. Diese Übergangsphase bringt allerdings eine gewisse Unsicherheit mit. Es wurden große und teure Investitionen getätigt, welche erst in den nächsten Jahren zeigen werden, ob sie einen Mehrwert für das Unternehmen geschaffen haben. Diese Unsicherheit führt dazu, dass der Aktienkurs eines jetzt hochprofitablen Unternehmens in den letzten drei Jahren um fast 50 % gefallen ist. Denn aktuell kann niemand sicher sagen, ob das Unternehmen auch noch in Zukunft hochprofitabel sein wird.
Durch die mutigen Investitionen in die Zukunftsmärkte des Rauchens hat sich Altria aber in die Postion gebracht, zukünftig sowohl beim E-Zigarrten-Markt, als auch bei Cannabismarkt eine führende Position einzunehmen. Darüber hinaus verfügt der Zigarettenhersteller über eine hervorragende Bonität. Durch diese Bonität ist es auch in Zukunft möglich, an günstige Kredite zu kommen um weitere Beteiligungen zu kaufen.
Ich gehe davon aus, dass Altria durch sein erfahrenes Management neue lukrative Einnahmequellen erschließen wird. Deshalb werde ich in den kommenden Monaten meine Position schrittweise erhöhen um durch hohe Dividenden und zukünftige Dividendensteigerungen mein passives Einkommen zu steigern.
Alleine für das letzte Geschäftsjahr hat das Unternehmen seine Dividende um 12 % erhöht. Des Weiteren gehört Altria zu den Dividendenaristokraten, was bedeutet, dass das Unternehmen die letzten 25 Jahre die Dividende jährlich gesteigert hat.