Mit 2019 endet eines der besten Börsenjahre, die es für den Aktienmarkt jemals gab. Wenn man sich an den Januar 2019 und die schlechte Stimmung aus dem November und Dezember 2018 zurückerinnert, hätte dies wohl niemand gedacht. Für mich wird das Jahr ein Beispiel dafür sein, dass man in schwierigen Phasen wie in 2018 nicht aussteigen darf. Hätte ich das nämlich getan, dann hätte ich auch höchstwahrscheinlich den starken Anstieg im Januar 2019 verpasst. Dieser war allerdings auch für meine Depotentwicklung entscheidend.
Der Depotrückblick heute wird ein besonders langer und ausführlicher, denn ich gehe nicht nur auf die Entwicklung meines Depots im Dezember 2019 ein. Ich werde ebenfalls einen Jahresvergleich mit dem Dax vornehmen und dabei das erste Mal meine Dividenden nicht einberechnen.
Viel Spaß beim Lesen.
Der Dezember 2019 stand wieder einmal ganz im Zeichen des Handelskriegs. Viele Experten gingen davon aus, dass keine Einigung mehr im Jahre 2019 erzielt werden könnte und neue Zölle in Kraft treten würden. Diese Annahme schickte auch unseren DAX über 400 Punkte in den Keller. Anfang Dezember kam dann die Überraschung1: sowohl die USA als auch China meldeten, dass es einen Phase-1-Deal gebe. Diese Nachricht schaffte es, den DAX innerhalb weniger Tage um 500 Punkte in die Höhe zu treiben. Am Ende des Jahres fehlte dann allerdings das Handelsvolumen um dieses Level zu halten. Deshalb schloss der DAX den Dezember mit -0,6% ab.
Meine Depotentwicklung
Auch im Dezember konnte mein Depot an die positive Entwicklung des Novembers anknüpfen. Statt wie der DAX zu fallen stieg mein Depot um 0,43 %. Das ist seit langer Zeit das erste Mal, dass mein Depot den DAX zwei Monate in Folge schlägt. In die Depotentwicklung vom Dezember fließen das erste Mal meine drei Neukäufe ein:
- Yum!Brands
- Starbucks
- China Water
Warum ich diese Titel ausgewählt habe, habe ich einem eigenen Blogbeitrag begründet.
Lies auch: Dividendendepot – Diese Neukäufe habe ich getätigt.
Des Weiteren hat meine erst kürzlich erworbene Tomra-Position innerhalb weniger Wochen ein Plus von über 20 % erreicht. Allerdings ist so eine Performance in so kurzer Zeit immer Glück und ich würde sie niemals meinem “Weitblick” zuschreiben.
Nachkäufe
Da die drei neuen Positionen meine FreeBuys im Dezember aufgebraucht haben, habe ich im Dezember keinen weiteren Zukauf getätigt. Allerdings habe ich selbstverständlich meine Sparrate für den Dezember zu meinem Broker überwiesen. Daher werde ich im Januar entweder einen größeren oder zwei normale Käufe tätigen.
Meine Watchlist ist zumindest mit über 40 Titeln gut gefüllt, auch wenn alle davon gerade preiswert sind.
Unternehmensnachrichten für meine Depotentwicklung
Auch wenn der Dezember eher ein ruhiger Monat ist und sich viele Anleger im Winterschlaf befinden, gab es wieder einige Unternehmensnachrichten.
Bei Corestate Capital, hat ein ehemaliger Großaktionär und Eigentümer fast all seine Aktien verkauft. Anders als man vermuten könnte wurde damit kein Verkaufsdruck erzeugt, sondern endlich für Klarheit gesorgt. Diese Klarheit führte zu einem Anstieg von, in der Spitze, 20 %.
Nicht so erfreulich waren die Nachrichten bei Unilever. Das Unternehmen verschreckte die Anleger mit einem negativen Ausblick für 2020. Dies führte dazu, dass die Aktie um 7 % an einem Tag einbrach. Persönlich sehe ich solche Reaktionen eher als Chance. Bei Unilever bin ich erst mit 1.000 € investiert und kann die Gelegenheit eventuell nutzen um auf 1.500 € aufzustocken.
Bei Aurelius sorgte ein Interview des CEO von HanseYachts für einen ordentlichen Kursanstieg. Dieser signalisierte, dass Aurelius die Beteiligung bald auflösen würde und bestätigte zusätzlich alle Wachstumsaussichten. Da Aurelius Großaktionär von HanseYachts ist wird davon ausgegangen, dass das Unternehmen die Beteiligung mit großem Gewinn verkaufen kann.
Geraucht wird immer. Diese Aussage stimmt “leider” auch noch in 2019. Deshalb ist wenig verwunderlich, dass Altria eine Dividendenerhöhung von 6 % vornimmt und damit seine Aktionäre an der Sucht der Raucher stärker beteiligt. Der Konzern hat damit das 54. Mal in 50 Jahren die Dividende erhöht.
Dividendeneinnahmen
Im Dezember 2019 schütteten zahlreiche meiner Unternehmen ihre Dividende aus. Durch die neuen Dividendeneinnahmen und die nicht verwendete Sparrate stieg mein Brokerkonto auf einen neuen Höchststand.
Folgende Unternehmen schütteten aus:
- 3M 9,63 €
- BP 31,69 €
- Imperial Brands 46,36 €
- McDonalds 5,00 €
- Royal Dutch Shell 25,02 €
- Kraft Heinz 13,37 €
- Unilever 8,25 €
Damit erhielt ich insgesamt 139,32 € an Dividende.
Meine Depotentwicklung vs. DAX
Dass der DAX 2019 eine unglaubliche Performance von 25,2 % erreicht hat, ist allgemein bekannt. Gerade in solch einem Jahr ist es für Investoren unglaublich schwierig, diese Entwicklung mit ihrer privaten Depotentwicklung zu übertreffen.
Anfang des Jahres stand mein Depot mit 5,19 % im Minus und hatte einen Wert von 22.482 €. Würde ich diesen Wert zur Grundlage nehmen und darauf meine 1.752 € Kursgewinn und die 1.366 € Dividende anrechnen, dann komme ich auf eine Depotentwicklung von 13,86 %.
Da ich allerdings im laufenden Jahr immer wieder neues Geld investiert habe, nehme ich den Endwert an eingesetztem Kapital und den Startwert 2018 und dividiere diesen mit zwei. Dadurch erhalte ich einen groben Mittelwert, wie viel Kapital 2019 für mich gearbeitet hat.
22.482 € + 32.327 € = 54.809 €
54.809€ / 2 = 27.404,50 €
Wen ich auf die 27.404,50 € meine erzielte Performance anrechne, komme ich auf eine Rendite von 11,37 %.
Damit hat mich der DAX in diesem Jahr deutlich geschlagen. Da ich dieses Jahr knapp 10.000 € über das Jahr verteilt investiert habe, überrascht mich dies wenig. Der Anteil an frischem Geld, welches noch nicht ausreichend für mich arbeiten konnte, war einfach zu hoch. Allerdings will ich hier keine Ausreden suchen, sondern gestehe ich das 1 zu 0 für den DAX ein und bin gespannt wie ich mich 2020 schlagen werde. Sollte ich zukünftig mit meiner Sparrte die 11,37 % Rendite pro Jahr halten können, wäre ich sehr zufrieden.
Dieser Beitrag dient lediglich der Information und stellt die Gedanken des Autors dar. Deshalb handelt es sich hierbei um keine Anlageberatung oder Anlageempfehlung. Jeder Anleger ist für sein Handeln selbst verantwortlich.