Im heutigen Beitrag geht es um das erfreuliche Thema Gehaltserhöhung. Ich werde darauf eingehen, wie ich zu dieser gekommen bin und wie ich sie verwenden werde um meine Ziele besser zu erreichen. Aus vertraglichen Gründen darf ich dabei leider nicht mein gesamtes Bruttoeinkommen nennen. Ich hoffe, dass Ihr aus diesem Beitrag viel mitnehmen könnt und wünsche Euch viel Spaß beim Lesen.
Wie komme ich zu einer Gehaltserhöhung?
Wenn es um das Thema Gehaltserhöhung geht, findet man unzählige Videokurse oder Mindset-Trainier. In vielen dieser Kurse wird einem für mehr oder weniger viel Geld versprochen, zu erlernen wie man leichter oder schneller eine Gehaltserhöhung erhält. Leider musste ich feststellen, dass viel dieser Kurse ihr Geld absolut nicht wert sind.
Bevor Ihr Angst bekommt – ich werde Euch an dieser Stelle nicht mein kostenpflichtiges E-Book oder sonst ein Produkt vorstellen, sondern lediglich einige Punkte anreißen, mit denen ich in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht habe.
Ich gehe dabei auf meine letzten Jahresgespräche ein, die meine Führungskräfte mit mir geführt haben.
Das Jahresgespräch für Gehaltserhöhungen nutzen
In vielen größeren Firmen sind Jahresgespräche zwischen Führungskraft und Mitarbeiter mittlerweile ein Standard. In diesen Gesprächen wird das vergangene Jahr reflektiert und bestimmte Ereignisse werden besprochen. Oftmals wird dabei auf die Arbeitsleistung, Arbeitsqualität und die Entwicklung des Mitarbeiters eingegangen.
In meinem beruflichen Umfeld mache ich sehr oft die Erfahrung, dass sich Führungskräfte und Mitarbeiter sehr gut verstehen. Dadurch bereiten sich viele meiner Kollegen kaum bis gar nicht auf diese Gespräche vor. Oftmals mit der Begründung: “was soll mir schon passieren?“. Hinter dieser Aussage steckt der grundsätzliche Gedanke meiner Kollegen, dass ihnen nichts Negatives im Gespräch bevorsteht. Allerdings sorgt eine mangelnde Vorbereitung leider auch oft dafür, dass ihnen auch nichts Positives passiert.
Oftmals sind diese Gespräche nur 30 bis 45 Minuten lang. Das Zeitfenster, in dem das Thema Gehaltserhöhung angebracht ist, ist dabei meist nur 5 Minuten. Diese 5 Minuten müssen aus meiner Sicht perfekt vorbereitet sein und ihr müsst an dieser Stelle die Gesprächsführung übernehmen.
Wie Ihr nicht bei Gehaltsverhandlungen vorgehen solltet
Die schlechtesten Erfahrungen habe ich damit gemacht, wenn man sich mit anderen Mitarbeitern vergleicht. Sätze wie “ich habe mehr Geld verdient, weil ich viel mehr leiste als Person XY” gehen gar nicht. Ihr macht dabei andere Mitarbeiter eines Bereichs schlecht, in welchem Ihr meist selbst arbeitet und das mag keine Führungskraft. Ebenfalls bekommt man selbst oft nicht alles mit, was Kollegen leisten und die Führungskraft kann Euer Argument dadurch leicht entkräften. Des Weiteren sollte auch das Argument “Person XY verdient mehr als ich und ich leiste genauso viel” nicht gezogen werden. Dieses lässt sich oft genau so leicht entkräften wie das letzte Argument.
Wie gehe ich bei Gehaltsverhandlungen vor?
Fängt man erst in dem Gespräch an zu überlegen, was man im vergangenen Jahr alles geleistet hat, gehen oft Dinge verloren. Ich erstelle mir deshalb immer eine Liste mit den wichtigsten Projekten, die ich abgeschlossen habe und mit anderen erwähnenswerten Dingen. Diese Erfolge bringe ich nicht erst beim Thema Gehaltserhöhung zur Sprache, sondern schon bei den vorherigen Themen. Dadurch wird meiner Führungskraft zusätzlich meine Arbeitskraft verdeutlicht. Ebenfalls könnt Ihr euch noch einmal bestätigen lassen, wie wichtig es war, dass Ihr Eure Projekte erfolgreich abgeschlossen habt.
Wenn ich dann das Gespräch auf das Thema Gehaltserhöhung lenke, ist meistens eine sehr positive Grundstimmung vorhanden. Des Weiteren hat mir meine Führungskraft erst vor wenigen Minuten bestätigt, wie wichtig und gut meine Arbeit ist. Diese beiden Faktoren sind für mich die Basis für eine erfolgreiche Verhandlung.
Ebenfalls mache ich mir vor einer Verhandlung immer genau bewusst, was ich will und wie realistisch meine Forderung ist. Weitere Forderungen anstelle einer Gehaltserhöhung können z.B. ein einmaliger Bonus oder teure Seminare zur Weiterbildung sein. Gerade Seminare oder Schulungen werden von vielen Angestellten als Last angesehen. Oft wird dabei nicht beachtet, dass diese Seminare den persönlichen Wert steigern. Dadurch werden zukünftige Gehaltsverhandlungen deutlich leichter fallen. Ebenfalls können sie lukrative Jobwechsel ermöglichen.
Was mache ich, wenn ich keine Gehaltserhöhung bekomme?
Natürlich endet auch bei mir nicht jede Verhandlung positiv und so kann es durchaus sein, dass ich am Ende ein Gespräch ohne Gehaltserhöhung verlasse. Es gibt aber auch bei nicht erfolgreichen Gesprächen Regeln, die ich immer beachte. Zum einen solltet ihr unbedingt drauf achten, dass ihr nicht beleidigt wirkt oder gar unhöflich werdet.
Des Weiteren erfrage ich immer die genauen Gründe, weshalb eine Gehaltserhöhung nicht möglich ist. Oftmals wird hierbei ein mangelndes Budget vorgeschoben. Ich versuche dann aus meiner Führungskraft “herauszukitzeln”, ob evtl. für eine andere Art der Anerkennung genug Budget vorhanden ist. Dadurch könntet Ihr es schaffen, vielleicht noch ein Seminar oder eine kleine Bonuszahlung genehmigt zu bekommen. “Warum sollte das Budget für eine Bonuszahlung reichen, aber nicht für ein Gehaltserhöhung?” mögt ihr Euch fragen. Das liegt vor allem daran, dass Gehaltserhöhungen dauerhaft sind, während ein Bonus eine einmalige Sache ist. Dadurch wird das Unternehmen weniger stark belastet.
Wenn es wirklich “gar nichts zu holen gibt” frage ich sehr verbindlich nach, was ich tun muss, damit ich im nächstes Jahr eine Gehaltserhöhung erhalte. Da Jahresgespräche immer protokolliert werden, lasse ich diesen Teil auch aufnehmen. Dadurch könnt Ihr Euch zum einen darauf berufen, dass ihr schon im letzten Jahr keine Erhöhung erhalten habt. Ebenfalls könnt Ihr auf das Protokoll verweisen, falls Eure Führungskraft Euch konkrete Ziele genannt hat.
Ihr solltet niemals damit drohen, intern oder extern die Stelle zu wechseln, falls Ihr die Erhöhung nicht erhaltet. Im schlimmsten Fall sagt Euch Eure Führungskraft, dass Ihr gehen könnt. Dann steckt Ihr möglicherweise in der Klemme, dass es aktuell keine Stelle gibt die Euch zusagt. Weiterhin wird Euch Eure Führungskraft wahrscheinlich nie wieder für eine Erhöhung in Betracht ziehen, da Ihr ja bereits bekundet habt, dass Ihr Euch auch vorstellen könnt, woanders zu arbeiten.
Wie setze ich meine Gehaltserhöhung ein?
Mein langfristiges Ziel bleibt es weiterhin, die finanzielle Freiheit zu erlangen. Deshalb überlege ich mir bei jeder Gehaltssteigerung, wie mir diese dabei helfen kann mein Ziel zu erreichen. In diesem Jahr erhalte ich ab dem 01.10. eine Erhöhung von 333 € im Monat. Dadurch dürfte sich mein monatliches Netto-Einkommen um ca. 180 € erhöhen.
Der einfachste Weg meine Gehaltserhöhung zu nutzen, wäre das Geld monatlich in P2P und ETF-Sparpläne zu sparen.
Lies auch: Mein ETF-Sparplan
Allerdings beobachte ich die Aktienmärkte in den letzten Monaten zunehmend skeptischer. Dies liegt vor allem an der sich eintrübenden Konjunktur. Ausgelöst wird das durch den Handelskrieg und den Brexit. Daher bin ich zu den Entschluss gekommen, dass 500 € plus meine jährlichen Dividendeneinnahmen als monatliche Sparrate in Aktien ausreichen.
Um von zunehmend schwankenden Aktienmärkten zu profitieren, braucht man Liquidität in den richtigen Augenblicken. Daher werde ich mir einen Dauerauftrag über 100 € auf mein Tagesgeldkonto einrichten. Dadurch erhöht sich jeden Monat meine Rücklage, welche mir Nachkäufe oder spontane Käufe wie bei 3M und Corestate Capital ermöglicht.
Lies auch: Corestate Capital – Value trap oder stark unterbewertet?
Lies auch: 3M- Die Chance beim Jahrhundertunternehmen?
Die restlichen 80 € werde ich für meinen Konsum nutzen. Ich halte weiterhin nichts davon, mich stark einzuschränken, nur um mehr zu besparen. Deshalb wird auch jede Gehaltssteigerung für eine bewusste Steigerung meines Konsum genutzt.
Ein weiterer positiver Aspekt der Gehaltserhöhung ist, dass egal wie ich sie nutze, meine Bonität bei der Bank gesteigert wird. Dadurch werden zukünftig Immobilienprojekte noch leichter finanzierbar.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur beipflichten: Eine gute Vorbereitung ist beim Feedback-/Gehaltsgespräch das A und O.
Wichtig ist dabei vor allem, dass man selbst weiß, in welchen Bereichen man den KollegInnen eine Nasenlänge voraus hat.
Das muss nicht heißen, dass man andere schlecht machen soll. Aber gerade die eigenen Leistungen können der eigenen Führungskraft so umso gezielter vor Augen geführt werden.
– David
Hi David
Vielen Dank für deinen Kommentar. 🙂
Ich mach zusätzlich noch die Erfahrung, dass viele Kollegen ihre Leistungen nicht richtig verkaufen können oder wollen.