Obwohl das öffentliche Leben im Laufe des März in Deutschland zum Stillstand kam, ist der Monat für mich unglaublich schnell vergangen. Dies liegt vor allem daran, dass ich seit 14 Tagen im Homeoffice arbeite. Dort brauche ich für alle Dinge länger und die Tage vergehen gefühlt viel schneller. Ebenso schnell ging der Absturz an der Börse! Noch nie sind die Indices so schnell abgestürzt wie im vergangenen März. Auch meine Depotentwicklung wurde dadurch ordentlich in Mitleidenschaft gezogen. Daher ist es gut, dass ich genau für solche Fälle bereits eine Strategie zurechtgelegt hatte und entsprechend viele Käufe tätigen konnte.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen des Depotupdates.
Nachdem der März nun vergangen ist, kann niemand mehr über uns sagen, dass wir noch nie einen Crash erlebt haben. In den ersten 14 Handelstagen des März ging es mit dem DAX um ganze 3.500 Punkte abwärts. Jetzt wo sich die Kurse langsam stabilisieren, muss ich sagen, dass es sich so schlimm gar nicht angefühlt hat. Sicherlich lag dies daran, dass ich in den vergangenen guten Jahren reichlich Cashreserven aufgebaut habe. Diese investiere ich nun nach und nach in unterschiedliche Titel.
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Auch wenn sich der DAX am Monatsende leicht erholt, bleibt ein Minus von 17,3 %.
Meine Depotentwicklung
Wie Ihr sehen könnt, leuchtet auch in meinem Depot fast jeder Titel rot. Insgesamt ging es für mein Depot um 11,38 % abwärts. Dies ist allerdings eine deutlich bessere Performance als die vom DAX. Denn meine Depotentwicklung schnitt ca. 6 % besser ab als der DAX. Dies liegt vor allem an Nachkäufen, die meine Einstandkurse verbilligt haben.
Nachkäufe und Neukäufe
Dieser Teil des Beitrags ist sicher der interessanteste. Im März bin ich so oft auf die Kauftaste gefallen, wie sonst in manchem Jahr nicht. Folgende Titel habe ich gekauft:
- Am 02. März kaufte ich eine LVMH Aktie für 375 € und 20 Bank OZK Aktien für 23,20 €
- Zehn Phillips 66 Aktien für 480 € bei einem Kurs von 48 € kamen am 09. März in mein Depot
- Am 16. März erwischte ich 40 Royal Dutch Shell Aktien bei einem Kurs von 13,59 €. Dafür bezahlte ich insgesamt 543 €.
- Ebenfalls habe ich endlich meine Unilever Aktien aufgestockt. Am 17. März kaufte ich 13 Aktien bei einem Kurs von 42,38 € und zahlte 551 €.
- 522 € gab ich für 16 HeidelbergCement Aktien aus. Die Aktien hatten einen Kurs von 33,33 €.
- Am 19. März kaufte ich vier McDonalds Aktien bei einem Aktienkurs von 129,38 €. Ich zahlte dafür 517 €
- Eine weitere LVMH Aktie wanderte am 20. März in mein Depot. Der Kurs betrug 293,55 €.
- Am 26. März tätigte ich meinen letzten Kauf und erwarb 45 Main Street Capital Aktien für einen Kurs von 22,33 €. Ich zahlte dafür 1.005 €.
Warum Main Street Capital für mich einen extra Blick wert ist habe ich in einem ausführlichen Beitrag vorgestellt.
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Aktuell hat sich mein Mut, viele Nachkäufe zu tätigen, ordentlich ausgezahlt. Viele erworbene Positionen haben sich seit dem Kauf prächtig entwickelt. Die Nachkäufe zeigen aber auch, wie wichtig Kapital ist. Am 02. März zahlte ich für eine LVMH Aktie noch 375 €, am 20. März konnte ich eine weitere kaufen und zahlte dafür über 75 € weniger. Die zweite wichtige Sache neben Kapital ist es, dieses auch einzusetzen. Macht Euch in guten Zeiten einen Plan und arbeitet diesen in der Krise strikt ab.
Unternehmensnachrichten für meine Depotentwicklung
Auch wenn viele Unternehmen wegen des Virus aktuell keine Prognose für das Geschäftsjahr abgeben, stelle ich Euch ein paar wichtige Unternehmensnachrichten vor.
Fast täglich streicht ein Unternehmen die Dividende um möglichst viel Kapital in den Händen zu behalten. Auch wenn diese Entscheidungen jedem Dividendeninvestor schmerzen, finde ich sie trotzdem gut. Mit Aurelius, Lloyds Banking und Tomra haben bereits drei meiner Unternehmen angekündigt, keine Dividende zu zahlen. Bei Aurelius finde ich diese Entscheidung sehr gut. Immerhin ist man an vielen Unternehmen beteiligt und muss diese durch die Krise führen.
Auch bei Lloyds Banking finde ich diesen Schritt richtig. Immerhin ist sie der größte Hypothekenfinanziererin in der UK. Auch dort wird das Virus Arbeitslosigkeit hinterlassen. Diese führt dazu, dass einige Kredite nicht mehr bedient werden können. Daher ist es wichtig, dass die Bank die Kapitaldecke stärkt.
Bei Tomra kann ich den Schritt leider nur wenig nachvollziehen. Die Kapitalstruktur des Unternehmens ist hervorragend. Ebenfalls gibt es, Stand heute, noch keine große Stornierung an Aufträgen. Die Begründung, möglichst viel Liquidität vorzuhalten, finde ich daher etwas schwach. Wenn es danach ginge, müsste jedes Unternehmen der westlichen Welt die Dividenden streichen. Mein einziger Trost ist, dass ich das Unternehmen wegen seiner Wachstumsstory gekauft habe und nicht wegen der 1 % Dividende.
Dividendeneinnahmen
Traditionell ist für mein Depot der März der Start der Dividendensaison. Dieses Jahr erhielt ich ganze acht Auszahlungen, welche den Crash viel erträglicher machten und für meine Depotentwicklung direkt reinvestiert wurden. Folgende Zahlungen erhielt ich:
- YUM! Brands 3,92 €
- 3M 10,92 €
- McDonald 5,61 €
- Unilever 9,42 €
- Royal Dutch Shell 29,46 €
- BP 45,38 €
- Kraft Heinz 15,63 €
- Imperial Brands 59,81 €
Meine zahlreichen Neukäufe in 2019 führten dazu, dass ich 180,15 € an Dividenden erhielt. Dies entspricht einer Steigerung von 45,7 % im Vergleich zum Vorjahr.
Da gerade in Deutschland viele Hauptversammlungen verschoben werde, bin ich gespannt wie dies meine Dividendensteigerung verfälscht. Ebenfalls bin ich sehr gespannt, ob das Coronavirus mein Jahresziel vereitelt. Insgesamt will ich dieses Jahr mindestens 1.690 € an Dividenden kassieren.
Dieser Beitrag dient lediglich der Information und stellt die Gedanken des Autors dar. Deshalb handelt es sich hierbei um keine Anlageberatung oder Anlageempfehlung. Jeder Anleger ist für sein Handeln selbst verantwortlich.
Hi Tim,
beachtliches Depot und zumindest auf Sicht zu Anfang April hat es sich etwas besser geschlagen als der Gesamtmarkt. Einfach durchhalten:-) sollte nach den letzten beiden Handelstagen ja schon wieder deutlich besser aussehen.
Moin Dividendenhai,
vielen Dank für deinen Kommentar. Der Wert meines Depots ist mir meistens egal. Viel wichtiger ist für mich die breite Aufstellung an gesunden Unternehmen und ein konstantes Dividendenwachstum. Dieses Geschäftsjahr werden viele Unternehmen auf eine extreme Probe gestellt und ich bin gespannt wer alles seine Dividende senkt oder ganz aussetzt.