Homeoffice ist im digitalen Zeitalter für viele große Unternehmen eine Selbstverständlichkeit. Allerdings gibt es ebenfalls sehr viele Unternehmen, die zwar die Möglichkeit haben, dass Mitarbeitende im Homeoffice arbeiten könnten, aber dieses Recht nur sehr sparsam verteilen. Erst vor kurzem habe ich eine Person aus meinem sehr nahen Umfeld auf ein Gespräch mit ihrer Führungskraft vorbereitet um diesen Benefit genehmigt zu bekommen. In diesem Beitrag fasse ich zusammen, welche Punkte sowohl für das Gespräch aber auch als Grundvorraussetzung gegeben sein sollten, damit auch Ihr Homeoffice genehmigt bekommt.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen!
Ist Homeoffice in jedem Unternehmen möglich?
Aus meiner Sicht kann diese Frage relativ einfach mit “ja” beantwortet werden. Allerdings nicht für jede Tätigkeit. Gerade handwerkliche Berufe scheiden meistens aus. Viele Arbeitnehmer nehmen sich allerdings die Möglichkeit auf Homeoffice von vornherein. Damit meine ich vor allem Mitarbeiter in kleinen Unternehmen, welche noch keine allgemeingültigen Homeoffice-Regelungen haben. Ein gut ausgearbeiteter Initiativvorschlag kann hier oft Wunder bewirken. Nicht nur das – er kann euch vielleicht sogar eine gewisse Anerkennung in Form eines Bonus bringen, wenn Euer Unternehmen durch Euch Kosten spart.
Ihr müsst Euch immer vor Augen führen, dass eine gute Homeofficeregelung Eurem Arbeitgeber Strom-, Büro- und eventuell sogar Versicherungskosten spart.
Am Ende des Beitrags gehe ich hierauf nochmal genauer ein.
Welche Voraussetzungen muss ich persönlich erfüllen?
Dieser Punkt ist noch viel wichtiger als die Voraussetzungen, die ein Unternehmen mitbringt. Wenn Ihr kurz nachdenkt, dann fällt bestimmt jedem von Euch ein Kollege ein, welcher oft krank und mit Aufgaben immer in Verzug ist und der sich so gut es geht vor komplexen Aufgaben drückt. Solltet Ihr dieser Kollege sein oder diesen Ruf haben, könnt Ihr aufhören weiterzulesen und Euch vom erfolgreichen Antrag auf Homeoffice verabschieden.
Viele Führungskräfte kontrollieren zu gerne und auch zu viel. Gerade wenn Ihr im Homeoffice seid, haben sie deutlich weniger Kontrolle Eure Arbeitsleistung nachzuvollziehen. Daher ist es aus meiner Sicht wichtig, dass Eure Arbeitsleistung für Qualität steht und immer zuverlässig ist. Ihr braucht nicht der absolut Beste zu sein. Ihr solltet Euch aber vor Augen führen, dass ein Antrag auf Homeoffice immer eine Vertrauensfrage ist. Eure Führungskraft stellt also die Frage: “Vertraue ich diesem Mitarbeiter?” Zur Antwortfindung kann er nur Eure bisher erbrachte Arbeitsqualität nehmen. Also achtet darauf, dass diese sehr gut ist.
Wie bereite ich mich auf das Antragsgespräch für Homeoffice vor?
Nachdem Ihr Euch und Eure Arbeitsleistung kritisch hinterfragt habt und zu einem positivem Ergebnis gekommen seid, fasse ich nun zusammen wie Ihr Euch auf das Gespräch vorbereitet und Euch in diesem verhalten solltet. Ich fange dabei mit den Punkten an, wie Ihr es nicht angehen solltet.
Gerade bei solch einem Thema reicht es absolut nicht aus, einen Termin mit Eurer Führungskraft zu vereinbaren und danach im Gespräch zu improvisieren. Vielleicht habt Ihr mit so einem Vorgehen Glück aber im Normalfall werdet Ihr scheitern. Ebenfalls ist die Begründung “Ich möchte Homeoffice, weil Kollege XY dies auch hat” unglaublich schlecht. Ihr könnt nie wissen, durch welche Arbeitsleistung er es sich verdient hat oder ob es vielleicht sogar einen privaten Grund hat.
Lies zu dem Thema auch wie ich mich auf Gehaltsverhandlungen vorbereite: 4000 € Gehaltserhöhung – Wie bin ich dazu gekommen?
Das für mich schlechteste Argument für Homeoffice ist ein langer Arbeitsweg. Dieses darf niemals Euer Hauptargument sein, denn bei Unterschrift des Arbeitsvertrags wisst Ihr ja, worauf Ihr Euch eingelassen habt. Genau so wenig wie Euch nach den ersten Monaten Euer Gehalt überraschen sollte, sollte es Euch überraschen, dass Euer Arbeitsweg z.B. 40 km beträgt. Natürlich könnt Ihr das Argument des Arbeitswegs als Abrundung nutzen, aber es sollte nie das Hauptargument sein.
Die besten Voraussetzungen sind wiederkehrende Tätigkeiten, die man alleine erledigen kann. Ich verbringe zum Beispiel einen Großteil meiner Arbeitszeit mit dem Ausarbeiten von Konzepten. Ihr solltet eine Liste erstellen, mit Aufgaben die Ihr in der Vergangenheit erledigt habt und die auch im Homeoffice möglich gewesen wären. Ebenfalls solltet Ihr, falls bekannt, diese Liste mit zukünftigen Tätigkeit ergänzen, die auch gut im Homeoffice zu erledigen sind.
Das Gesprächsende
Die Punkte auf der Liste solltet Ihr sauber ausformulieren und eine Kopie mit ins Gespräch nehmen. Diese übergebt Ihr als Verstärkung im Gespräch Eurer Führungskraft. Am Ende des Gesprächs solltet Ihr eine klare Aussage provozieren. Lasst Euch nicht mit einem “Bei nächster Gelegenheit frage ich Frau XY von der Technik und Herrn XY vom Personalrat” abspeisen. Auch wenn diese Fragen noch zu klären sind, solltet Ihr höflich und trotzdem mit Nachdruck die Entscheidung herbeiführen. Dies geht am besten, wenn Ihr Euch schriftlich bestätigen lasst, dass er Euer Anliegen unterstützt oder dagegen ist. Dann wisst Ihr auch, woran Ihr seid.
Wenn es passt, dann könnt Ihr im Nachgang auch direkt bei der schnellen Umsetzung unterstützen. Dies könnte zum Beispiel dadurch erfolgen, wenn Ihr auf die IT-Abteilung zugeht und Euch um die Umsetzung kümmert.
Sollte das Gespräch kein positives Ende finden und Euer Anliegen abgelehnt werden, dann solltet Ihr herausfinden, woran dies liegt und was ihr ändern müsst damit dies möglich ist. Falls es grundsätzlich abgelehnt wird, müsst Ihr Eure eigenen Konsequenzen ziehen. Diese sind: Akzeptanz, internes Umbewerben oder nach einem neuen Arbeitgeber suchen.
Fazit zum Homeoffice
Wie Ihr seht seid Ihr mit der wichtigste Faktor, ob Euer Antrag auf Homeoffice genehmigt wird. Dazu gehört das Standing, welches Ihr in Eurer Abteilung habt. Auch bei Unternehmen, die noch keine Homeoffice-Regelung haben, ist ein positiver Antrag möglich. Dazu gehört aber eine noch bessere Vorbereitung und die Bereitschaft etwas zu “riskieren”.
Abschließend solltet Ihr Euch noch vor Augen führen, dass der Benefit Euch auch jeder Zeit wieder entzogen werden kann. Daher sollte Eure Arbeitsleistung nicht nachlassen, damit keiner den Eindruck gewinnt, dass Ihr Homeoffice als Freizeit anseht. Dabei kann es helfen, wenn Ihr Eurer Führungskraft unaufgefordert Ergebnisse aus dem Homeoffice zeigt.
Ich hoffe, ich konnte Euch mit diesen Ansätzen helfen, dass auch Ihr zukünftig Homeoffice genehmigt bekommt.
Zuletzt verweise ich an dieser Stelle auf meinen Newsletter. In diesem schreibe ich jeden Monat exklusiv über ein Thema. Ebenfalls informiere ich Euch direkt über alle Käufe und Verkäufe in meinem Depot.
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