Depotentwicklung vs Aktienmarkt
Am 06.08.2018 stand mein Aktiendepot mit einem Plus von 10.73 % sehr gut da. Allerdings führten viele politischen Geschehnisse dazu, dass der DAX im August 3,3 % einbüßte.
In meinen monatlichen Depotupdates möchte ich mein Aktiendepot immer mit dem DAX vergleichen. Des Weiteren werde ich für Euch meine beiden besten und schlechtesten Positionen hervorheben und auf mögliche Gründe für die Entwicklung hinweisen.
Nicht nur im DAX haben die politischen Unruhen Spuren hinterlassen, sondern auch in meinem Aktiendepot. Wo am 06.08. noch ein Plus von 10,73 % stand, steht jetzt nur noch ein Plus von 5,21 %. Der aktuelle Wert meines Depots ist von 22.111,64 € auf 21.598,13 € geschmolzen und das obwohl ich im August für ca. 560 € HeidelbergCement gekauft habe.
Meine schlechtesten Position im August:
- Aurelius
- Freenet
Meine besten Position im August:
- Royal Dutch Shell
- Unilever
Als erstes gehe ich auf die wesentlichen Gründe für die schlechte Entwicklung bei Aurelius und Freenet ein und danach auf meine beiden besten Postionen.
Aurelius:
Bei Aurelius sind viele Short-Seller zurück. Die Quote der leerverkauften Aktien bei Aurelius liegt mittlerweile bei ca. 6 %. Seit dem Ausschütten der Rekorddividende hat die Aktie ca. 30 % ihres Wertes verloren. Des Weiteren waren die letzten Quartalszahlen sogar schlechter als von den meisten Anlegern befürchtet. Auch die Höhe der nächsten Dividende wird aktuell angezweifelt, da Aurelius im aktuellen Geschäftsjahr noch mit keinem Exit punkten konnte. Gerade da ein wesentlicher Teil der Dividende flexibel ist und von den erfolgreichen Exits des Unternehmens abhängig ist, könnte die Dividende ein gutes Stück kleiner ausfallen als letztes Jahr.
Meine Einschätzung:
Gerade in den letzten beiden Geschäftsjahren hat Aurelius gezeigt, dass ein Exit sich nicht unbedingt über einen langen Zeitraum ankündigt. Die Informationen zu den letzten Exits wurden erst veröffentlicht als bereits alle Verhandlungen geführt wurden und der Deal perfekt war. Auch hat Aurelius ein neues Aktienrückkaufprogramm über 20 Mio. € aufgelegt und sorgt damit dafür, dass in den nächsten Monaten viele Aktien zurückgekauft werden. Aus den genannten Gründen lege ich mich bei Aurelius eher auf die Lauer um meine Position evtl. für mein Aktiendepot zu vergrößern.
Freenet:
Die Freenet-Quartalszahlen erfüllten wie auch die letzten Jahre die Erwartungen. Allerdings stand Freenet in den letzten Wochen vermehrt in den Finanznachrichten, da sie nach Sunrise eine zweite Beteiligung gekauft hatten. Mit der Übernahme von 9 % an Ceconomy hat sich Freenet an einem alten Partner beteiligt. Ceconomy ist in Deutschland für die Technikkaufhäuser Media Markt und Saturn bekannt. In beiden Geschäft vertreibt Freenet seine Mobilfunkangebote. Allerdings sind viele Anleger der Meinung, dass Freenet für die Unternehmensbeteiligung zu viel bezahlt hätte. Für die 9 % hat Freenet pro Ceconomy-Aktie 8,50 € gezahlt; Stand heute ist die Ceconomy-Aktie allerdings nur noch 6,58 € wert. Daher wird befürchtet, dass Freenet in Zukunft hohe Abschreibungen auf die Beteiligung vornehmen muss.
Mein Einschätzung:
Ich persönlich hätte es lieber gesehen, dass Freenet das Geld für Aktienrückkäufe eingesetzt hätte. Ebenfalls ist die Dividendenrendite von Ceconomy nicht so hoch, dass sie nach Abzug der Kapitalkosten den free cashflow steigern würde. Daher sehe ich trotz der großen Kursschwäche keinen Grund meine Position bei Freenet zu vergrößern.
Royal Dutch Shell:
Royal Dutch Shell zeigt wieder einmal, dass politische Äußerungen dem Geschäft von Shell nicht viel anhaben können. Der Ölpreis ist seit Monaten stabil und sorgt für ordentliche Einnahmen.
Mein Einschätzungen:
Sollte der Ölpreis sich weiter in der Region +/- 80 Dollar halten, wird Shell weiter großartige Gewinne erzielen. Diese werden dazu führen, dass Royal Dutch Shell bald nicht nur weitere eigene Aktien zurückkaufen wird, sondern auch die Dividende erhöht.
Unilever:
Der Konsumgüterriese Unilever hat seinem Namen als defensiver Anlagewert auch im August alle Ehre gemacht. Der Konzern hat nach der abgewehrten Übernahme von Kraft Heinz damit begonnen, Unternehmensanteile zu verkaufen und mehr Geld für das Steigern der Gewinnmargen auszugeben. Diese Anstrengungen kommen Unilever nun zugute. Da viele Anleger glauben, dass der Konzern auf dem richtigen Weg sei, wird die Aktien nicht so viel verkauft wie andere Titel zurzeit.
Meine Einschätzung:
Ich gehe davon aus, dass Unilever durch den Konzernumbau auch in den nächsten Jahren konstant die Dividende steigern wird. Auch könnte es dazu kommen, dass Unilever eigene Aktien zurückkauft, wenn das Unternehmen keine geeigneten Übernahmekandidaten findet.
Alle in diesem Beitrag getroffenen Äußerungen sind keine Anlageempfehlung für Euer Aktiendepot, sondern stellen nur meine eigene Meinung dar.