Anleihen waren in den letzten Jahren nicht gerade beliebt. Hintergrund dafür war das Niedrigzinsumfeld. Im heutige Beitrag möchte ich Euch zwei Anleihen aus meinem Depot vorstellen und erklären wie ich mit diesen vom aktuellen Zinsumfeld profitiere. Bevor es mit dem Inhalt losgeht ein wichtiger Hinweis “handelt Anleihen niemals ohne Limitorder.” Die Spreads sind teilweise wirklich übel.
Da ich heute das erste Mal Spezialitäten aus meinem Depot vorstelle, bitte ich Euch den Beitrag im Anschluss zu bewerten. Dadurch sehe ich was Euch gefällt.
Nun wünsche ich Euch viel Spaß beim Lesen!
Fraport Frankfurt Airport Anleihe
Die erste Anleihe die ich aus meinem Depot vorstellen möchte ist die Fraport Frankfurt Airport Services Worldwide-Anleihe: 1,625% bis 09.07.2024. Alle wichtigen Fakten sind mehr oder weniger bereits im Namen der Anleihe enthalten. Die Restlaufzeit liegt bei etwa 1,5 Jahren und mein Geld wird mit 1,625 % verzinst.
Wie Ihr erkennen könnt liegt der Kurs der Anleihe bei unter 100. Das bedeutet, dass Ihr aktuell für ca. 970 € eine Anleihe im Wert von 1.000 € erhaltet. Dadurch liegt auch die Rendite oberhalb der Verzinsung. Angeben wird die Rendite derzeit mit 3,77 %.
Persönlich habe ich die Anleihe für eine Kurs von 95,5 eingekauft, wodurch meine Rendite bei knapp unter 5 % liegt.
Für die, die nun sagen “oh damit schlägst du nicht mal die Inflation!”, kann ich nur sagen: die Inflation ist immer eine auf die Vergangenheit bezogene Angabe. Niemand weiß aktuell wie stark diese bis zur Fälligkeit ausfallen wird. Der zweite Punkt ist, 5 % Rendite ist mehr als 60 % der Privatanleger (die nicht auf Einzelaktien setzen) erzielen. Denn nur weil man Aktien hat, erzielt man noch lange keine positiven Renditen oder ein Ergebnis das höher ist als die Inflation.
Die Anleihe ist in meinem Depot aber auch nur eine Beimischung und macht ca. 5 % meines Kapitals aus.
50 % Rendite durch Staatsanleihen von Österreich
Die zweite Anleihe in meinem Depot ist schon etwas exotisches. Es handelt sich dabei um eine Staatsanleihe von Österreich mit einer Laufzeit bis 2117. Dadurch kann man direkt erkennen, dass ich diese Anleihe nicht überleben werde und darin auch nicht mein Investmentcase liegt.
Je länger eine Anleihe läuft, umso zinssensitiver ist sie. Einfach übersetzt bedeutet dies, steigen die Zinsen, fällt die Anleihe, sinken die Zinsen, steigt die Anleihe. Je länger die verbleibende Laufzeit umso stärker die Ausschläge. Jetzt könnt Ihr euch bestimmt schon vorstellen, wie die Kursentwicklung bei einer hundertjährigen Anleihe durch die Zinssteigerungen der EZB aussieht.
Die beiden Zinsanhebungen haben dazu geführt, dass sich die Anleihe gedrittelt hat. Genau hier liegt mein Investmentcase. Die EZB hat schon immer die Herausforderung die schwachen Euroländer zu stützen. Aktuell sitzen diese noch auf günstig verzinsten Anleihen. Die sie in den letzten 5 Jahren ausgeben konnten, aber nach und nach altern diese raus und werden teuer ersetzt.
Spätestens dann wird die EZB aus meiner Sicht eingreifen und eine kleine Zinsreduzierung durchführen. Ausgerechnet habe ich mir dadurch einen möglichen Kursanstieg auf 125, welcher irgendwann Ende 2024 oder Anfang 2025 passieren wird. Für meine Wartezeit erhalte ich eine Verzinsung von 2,1 %. Eingestiegen bin ich hier mit 5.000 €. Da mir bewusst ist, dass die Anleihe bei weiteren Zinsanhebungen weiter fallen wird, liegt bei 65 noch eine Limitorder von mir im Markt.
Wie ich eingangs schon beschrieben habe, handelt es sich bei dieser Anleihe um eine exotische Spezialität und ich parke hier Geld, welches ich nicht brauche.
Abschluss
Ich hoffe diese kurze Vorstellung der beiden Anleihen hat Euch gefallen. In der jüngeren Vergangenheit habe ich mehrere unterschiedliche Anleihen in meine Depots aber auch in die Depots meiner Familie gekauft, um sichere Liquiditätsströme aufzubauen. Wenn Ihr weitere Spezialitäten aus meinem Depot vorgestellt bekommen wollt, bewertet bitte den Beitrag.
Bisher habe ich mal immer wieder mit Anleihen geliebäugelt. Die Story der russischen Staatsanleihen von Kostolany ist einfach extrem inspirierend. Bisher wurde ich aber noch nicht warm mit dem Thema. Dein Beitrag hat mir gefallen. Er zeigt mir zwei Investmentcases und es werden die Auswirkungen eines hohen oder niedrigen Leitzins und langjährige Staatsanleihen deutlich. Das finde ich sehr schön dargestellt.
Weiter so 🙂
Hallo Tim, schön, dass Du Deinen Blog nun wieder mit Leben füllst und mit Beiträgen rund um die Geldanlage
allen einen Einblick gibst in die Welt der Investitionen. Ob es nun Themen zu Aktien, Immobilien oder wie
jetzt auf Anleihen abzielst, so kann sich jeder weiterbilden und sein eigenes Bild machen. Ich persönlich bin
überhaupt nicht in Anleihen investiert und ich werde damit wohl auch nicht mehr warm. Das soll aber nicht heißen, dass dieses Investmentcase keine Daseinsberechtigung hat, nur für mich habe ich entschieden dort nicht zu investieren. Schön wäre mal wieder eine Vorstellung einer Deiner Aktien, wie Du es schon mal mit der Allianz
oder Main Street Capital gemacht hast, wie Deine Einschätzung ist und wie Du auf die Aktie aufmerksam geworden bist. Ich freue mich schon auf Deinen nächsten Beitrag
Ich kaufe keine Anleihen mehr, egal welche Rendite. Ich rechne mit Internetausfall und Totalcrash, Bankenzusammenbrüchen.
Grund: Erdbeben und geologische Veränderungen. Die Mass wird finanzell zertrümmert. Pronklem : Die meisten denelken immer nur linear und erkennen nkicht , welche Veränderungen was nach sich ziehen.
Ich heb Geld ab und zwar massiv seit Monaten und halte dazu nur Edelmetalle . Keine Immos die enteignet werden, oder verfallen , wegen kommendem massiven Leerstand, da die Sterbewellen massiv zunehmen seit der Impferei und der Auswirkungen des Elektrosmogs durch Windräder , Elektro -Autos, Handys und Sendemasten usw.